Markt und Volksfeste fotografieren

Vom Wochenmarkt bis zum Mittelaltermarkt

Lohnende Fotomotive finden sich auf Mittelaltermärkten wie dem Flachsmarkt in Krefeld-Linn und dem Stoffmarkt in Xanten. Der Wochenmarkt im Dorf oder Vorort ist eine gute Übung für den exotischen Markt am Urlaubsziel.

Aber im Gewimmel der Marktbesucher brauchen wir Geduld und Wiederholungen, bis Besucher und Marktstände zusammen harmonieren.

Bewegung und Durcheinander

Aber trotz der Fülle der Motive ist Fotografieren auf gut besuchten Märkten nicht einfach. Im Gewühl der Besucher müssen wir erst einmal einen guten Platz für die Aufnahme ergattern. Und dann heißt es: Warten, bis die Bahn frei ist. Das kann ein paar Minuten stilles Ausharren oder einen Platz mit einer guten Übersicht erfordern.



Die bunten Auslagen auf Märkten locken natürlich. Aber in dieser Bildserie geht es um's Ganze: Marktstände und Marktbesucher. In den Aufnahmen haben wir darauf geachtet, dass zwar Menschen im Bild sind, aber keine Aufnahme persönlich oder sagar privat wird.

Märkte mit dem Handy fotografieren

Die Handykamera hat kleine Brennweiten – sprich: sie setzen viel von der Umgebung mit einen breiten Bildwinkel ins Bild. So sind sie bestens geeignet für die Übersicht und geben die ganze Fülle der belebten Plätze des Markts wieder.

Dazu kommt der kleine Sensor mit der langen Schärfentiefe: Bei Fotos mit Abstand brauchen wir keine Angst vor unscharfen Fotos zu haben.

Fotografieren mit der Kompaktkamera
Die Handykamera bringt Schärfe vom Vordergrund bis zum Hintergrund. Außerdem fallen Fotografen mit dem Handy kaum auf und es gibt schöne Schnappschüsse ohne abwehrende Hände.
Märkte fotografieren
Kurz vor Marktschluss ist eine gute Zeit für eine kleine Fototour über den Markt: Der große Ansturm der Käufer ist schon überstanden.
Fotos bei Regenwetter
Regenwetter bringt die Farben der Fotos von Marktplätzen zum Leuchten
Raumaufteilung und Bildgestaltung
Raumaufteilung ist ein schwieriges Kapitel der Bildgestaltung. Auf Märkten kann man sich austoben und Einstellungen testen.

Bildgestaltung mit Schärfe und Unschärfe

Marktstände lassen sich nicht allein durch die Unschärfe einer großen Blende vom Hintergrund trennen. Die Blende ist nur ein Faktor, der die Schärfentiefe bestimmt:

  • die Größe des Sensors (je größer der Sensor, desto kürzer die Schärfentiefe bei ansonsten gleichen Einstellungen)
  • die Abbildungsgröße (je kleiner ein großes Motiv wie ein Markstand ins Bild gesetzt wird, desto länger die Schärfentiefe)

Bildgestaltung mit Farben, Formen, Linien und Mustern

Eine Trennung von Vordergrund und Hintergrund durch Unschärfe ist kaum möglich

Um Vordergrund und Hintergrund zu trennen: Farben, Helligkeit, Formen, Linien, Muster trennen das Motiv ebenfalls vom Hintergrund.

Bei Marktständen spricht alles gegen einen unscharfen Hintergrund im Foto: Marktstände sind viel zu groß, der Fotograf kann kaum Abstand für eine lange Brennweite halten.

Große Blende Eine große Blende hilft kaum, Markstände vom Hintergrund zu trennen: Ein großes Motiv, das relativ klein ins Bild gesetzt wird, bringt auch mit einem Vollformatsensor und einer lichtstarken Festbrennweite keine ausreichende Unschärfe in den Hintergrund.
Fotografieren mit Vordergrund und Hintergrund Wenn Vordergrund und Hintergrund bei großen Motiven nur schwer getrennt werden können, müssen Farben, Linien und Muster in die Bildgestaltung aufgenommen werden, um das Motiv vom Hintergrund zu trennen.
Nah ran an das Motiv und kleine Motive groß ins Bild setzten Was immer geht: Nah ran an das Motiv und kleine Motive relativ groß ins Bild setzten. Nur so kann eine kurze Schärfentiefe herausgearbeitet werden.

High Speed-Blitzen an hellen Sonnentagen

Blitzen bei Tageslicht ist ein Thema gerade für das Fotografieren an hellen sonnigen Tagen.

Wem es am Anfang noch ein wenig mulmig war, am helllichten Tag das Blitzgerät auf die Kamera zu setzen, sieht schnell, wie wichtig gerade im gleißenden Sonnenlicht das Aufhellen der tiefen Schatten mit dem Blitz ist.

Die interessantesten Umzüge sind immer im Sommer zur Mittagszeit Die interessantesten Umzüge sind immer im Sommer zur Mittagszeit
Zur Mittagszeit an sonnigen Tagen ist ein High Speed-Blitz der einzige Garant für gelungen Fotos Zur Mittagszeit an sonnigen Tagen ist ein High Speed-Blitz der einzige Garant für gelungen Fotos

Zwar ist schon der kleine Einbaublitz der Kamera ein Rettungsanker, aber der Einbaublitz und preiswerte externe Blitze können nur innerhalb der Blitzsynchronzeit blitzen. Das heißt: Die Belichtungszeit darf nicht kürzer als 1/200 oder 1/150 sek werden. Um im hellen Licht derart kurze Belichtungszeiten zu erzielen, muss die Kamera die Blende schließen. So entstehen die Aufnahmen mit einer kleinen Blende und die Schärfe reicht von vorn bis hinten im Bild.

Genau dass wollen wir aber bei vielen Motiven nicht – die Auflösung eines weichgezeichneten Hintergrunds – das Bokeh trennt das Motiv und stellt es plastisch heraus. Wer mit einer offenen Blende und dem Blitz fotografieren will, braucht einen High Speed-Blitz. HSS-Blitzen ist ein Merkmal der relativ teuren Blitzgeräte, aber der Hunderter, den man dann mehr für das Blitzgerät zahlt, ist am Ende Gold wert.

Blitzen an hellen Sonnentagen

Blitz einsetzen, um die tiefen Schatten unter den Marktständen aufzuhellen

Am besten einen High Speed Blitz, aber der Einbaublitz mit einer Blitzkorrektur leistet auch schon gute Dienste.

Drahtloses Blitzen

Ganz cool schneidet die Sony ab. Sony Alpha-Kameras haben schon von ihrer Großmutter, der Konika-Minolta, das drahtlose Blitzen geerbt. Die Sony- und auch die alten Konika-Minolta-Blitze müssen nicht auf den Blitzschuh.

Der Blitz wird auf WL gestellt (Wire-Less), im Kamera-Menü wird ebenfalls WL für den externen Blitz eingestellt. Dann kann der Blitz in der Hand gehalten werden – ein “Heber” fand sind immer im Kurs – und ein schönes seitliches Licht lässt keinen Einsatz des Blitzgerätes mehr erkennen.

Master-Slave-Blitzen

Das drahtlose Blitzen beherrschen nur wenige Kameras. Meist braucht es einen Master-Blitz auf der Kamera und Slave-Blitz, der vom Master ausgelöst wird.

Das ist schon ein tiefer Griff in den Geldbeutel …

Karneval … Marktplatz der Farben

Zu Karneval steht man als Fotograf nie alleine: Mehr als die Hälfte des Publikums fotografiert selber.

Karneval und Umzüge sind ein Fall für das kleine Allround-Objektiv: Kleine Brennweiten für das große Geschehen, große Brennweite so um 100 bis 150 mm, um einzelne Narren ins Zentrum zu setzen.

Immer ein Hingucker: die Hingucker. Wie auf jedem Markt braucht man einen der raren Momente, in dem sich gerade kein Passant durch das Bild bewegt. Immer ein Hingucker: die Hingucker. Wie auf jedem Markt braucht man einen der raren Momente, in dem sich gerade kein Passant durch das Bild bewegt.
Der 11.11. als Eröffnung der närrischen Saison hat selten schönes Wetter zu bieten. Dafür setzen sich die Farben vor dem Grau um so besser in den Vordergrund. Der 11.11. als Eröffnung der närrischen Saison hat selten schönes Wetter zu bieten. Dafür setzen sich die Farben vor dem Grau um so besser in den Vordergrund.
Zu Karneval gibt es keine abwehrenden Hände und niemand verwehrt sich vor Aufnahmen. Als Fotograf steht man auch nicht alleine dar: Die Hälfte der Besucher fotografiert das selber. Zu Karneval gibt es keine abwehrenden Hände und niemand verwehrt sich vor Aufnahmen. Als Fotograf steht man auch nicht alleine dar: Die Hälfte der Besucher fotografiert das selber.