Darktable

Darktable – Alternative zu Adobe Lightroom

Darktable ist ein Open Source-Programm für Windows, Mac OS und Unix, das stark an Adobe Lightroom angelehnt ist, aber kostenlos zum Download angeboten wird. Dabei kann es Lightroom durchaus das Wasser reichen: Von der Helligkeits- und Farbkorrektur im LAB-Farbraum bis hin zu Objektivkorrekturen auch für alte Schätzchen unter den Objektiven.

Darktable ist eine kostenlose Bilddatenbank und Bildbearbeitung, organisiert RAW und JPG-Fotos in ähnlicher Weise wie Adobe Lightroom und stellt ein äquivalentes Repertoire von Funktionen für die Bildbearbeitung auf: In der Dunkelkammer von Darktable gibt ein großes Spektrum von Modulen von Helligkeitskorrekturen, Farbkorrekturen bis zur Objektiv- und Perspektivenkorrektur, Schatten und Spitzlicht-Korrektur. Und genauso wie Lightroom macht Darktable keine Unterschied zwischen RAW und JPG.

Organisation, Archiv und Bildbearbeitung

Adobe Lightroom organisiert Fotos und bietet hervorragende Funktionen zur Bearbeitung und Verbesserung von Fotos. Die Wermutstropfen: Nicht jeder Fotograf will sich mit den monatlichen Abo-Kosten für Lightroom belasten (der Support für Lightroom 6, die letzte Standalone-Version von Lightroom, endete 2018) und Lightroom gibt es nur für Windows und Mac OS.

Der Funktionsumfang von Darktable ist fast identisch: Archivieren und verschlagworten, RAW-Bearbeitung und verlustfreie Bearbeitung von Fotos im JPG-Format.

  1. Ausgabeprofil
  2. Basiskurve
  3. Belichtung
  4. Chromatische Aberration
  5. Dithering
  6. Drehung
  7. Dunstentfernung
  8. Eingabeprofil
  9. Eingabeprofil korrigieren
  10. Entrastern
  11. Entrauschen (Profil)
  12. Entrauschen (bilateraler Filter)
  13. Entrauschen (nicht-lokales Mittel)
  14. Equalizer
  15. Farb-Lookup-Tabelle
  16. Farbbalance
  17. Farbbereiche
  18. Farbkontrast
  19. Farbkorrektur
  20. Farbkurve
  21. Farbrekonstruktion
  22. Fleckentfernung
  23. Hochpass
  24. Invertieren
  25. Kanalmixer
  26. Lebendigkeit
  27. Lokaler Kontrast
  28. Monochrom
  29. Nachtsicht
  30. Objektivkorrektur
  31. Perspektivenkorrektur
  32. Pixeldrehung
  33. Pixelskalierung
  34. Rahmen
  35. RAW-Entrauschen
  36. Retusche
  37. Schatten und Spitzlichter
  38. Split-Toning
  39. Tiefpass
  40. Tonemapping
  41. Tote Pixel
  42. Velvia
  43. Verlaufsfilter
  44. Vignettierung
  45. Wasserzeichen
  46. Weichzeichnen
  47. Werte
  48. Zonensystem
  49. Zuschneiden und drehen
  50. filmisch
  51. globales Tonemapping
  52. Einfärben
  53. Fülllicht
  54. Kontrast Helligkeit Sättigung
  55. Körnung
  56. RAW-Schwarz-/Weißpunkt
  57. Verflüssigen
  58. Weißabgleich
  59. schärfen
  60. Überstrahlung

Der Überschaubarkeit zuliebe lassen sich die rund 60 Module in Gruppen je nach Anwendung aufteilen.

Darktable für Unix-Betriebssysteme

Darktable ist Open Source und damit kostenlos. Darüber hinaus gibt es Darktable nicht nur für Windows und Mac OS, sondern auch für Unix-Betriebssysteme:
für Ubuntu, openSuse, Centos, Debian, Solaris und FreeBSD.

Und so wie Lightroom für ambitionierte Fotografen intuitiver ist als Photoshop, ist die Bildbearbeitung mit Darktable eingängiger und um Klassen intuitiver als mit The Gimp. Wer von Lightroom auf Darktable umsteigt, findet sich im Mausumdrehen zurecht.

Fotos in Darkroom bearbeiten, ohne Kopien anzulegen
Darkroom legt Korrekturschritte in einer XMP-Sidecar-Datei zum Foto ab und kann alle Bearbeitungen zurücksetzen, wenn sie nicht mehr gefallen. Wenn das bearbeitete Foto außerhalb von Darktable gefragt ist (z.B. für Flickr oder den eigenen Blog), wird es mit allen Einstellungen exportiert.

Fotos importieren und organisieren

Im ersten Schritt wird Darktable mit den Fotos gefüttert. Die Bilder können auf verteilten Verzeichnissen, unterschiedlichen Speichermedien liegen: Sobald sie in Darktable importiert sind, kennt Darktable das Speichermedium und den Pfad. Um die Ordnerstruktur müssen wir uns im Grunde genommen nicht kümmern.

Es macht natürlich Sinn, Fotos generell auf einem Speichermedium unter einem Verzeichnis zu verwalten, denn so ist das Backup einfacher und sicherer.

Darktable vereinnahmt die Fotos nicht, sondern belässt sie an ihrem aktuellen Speicherort. Bei der Übernahme der Fotos legt Darktable für jede Bilddatei eine Datei mit der Namenserweiterung XMP an: Hier sammelt Darktable die Metadaten und später auch die Korrekturschritte bei der Bearbeitung des Fotos.

Also nicht über die zahlreichen XMP-Dateien (XMP-Sidecar) wundern: Sie sind klein und bleiben auch bei Bearbeitungen bei ein paar Kilobyte.

Die XMP-Sidecar-Datei enthält die Metadaten wie Stichwörter und Copyright-Informationen, aber auch Bearbeitungsschritte. Hier gehört ein Sidecar einer Bilddatei noch zu Lightroom (CRW_5793.CRW.XMP), die andere Sidecar-Datei kommt von Darktable (CRW_5793.CRW.xmp).

Fotos mit Darktable bearbeiten

Genauso wie Adobe Lightroom funktionieren alle Korrekturen verlustfrei und nicht-destruktiv: Das bearbeitete Foto wird nicht verändert, sondern Darktable speichert jeden Korrekturschritt in der XMP-Datei des Fotos.

Das Original wird nicht überschrieben, Darktable muss auch keine Duplikate anlegen.

Darktable-Oberfläche ist dreigeteilt wie bei Adobe Lightroom
Die Benutzeroberfläche von Darktable ist genauso aufgebaut wie die Lightroom-Oberfläche: dreigeteilt für die Informationen zu Importen, Sammlungen und Speicherorten, die Mitte für den Leuchttisch mit dem Überblick oder die Dunkelkammer mit der Bildbearbeitung und auf der rechten Seite die Funktionen,

Umsteigen von Lightroom auf Darktable

Beim Umstieg von Lightroom auf Darktable übernimmt Darktable einen Teil der XMP-Daten von Lightroom: Bewertungen (1 bis 5 Sterne-Bewertung) und Stichwörter. Korrekturdaten aus Korrekturen wie Helligkeits- und Farbkorrekturen, Filter und Objektivkorrekturen werden allerdings nicht übernommen.

Auch die Geodaten der Aufnahmen kommen in Darktable an. Darktable zeigt im Menü oben rechts unter Karte die Aufnahmeorte mit kleinen Thumbnails.

Objektivekorrekturen in Darktable: Verzeichnung und Vignettierung korrigieren
Objektivkorrekturen für eine breite Palette alter und neuer Kameras und Objektive.

Darktable – große und kleine Mankos und Pluspunkte

Darktable sitzt auf einer beeindruckenden Liste von Objektiven für die Objektivkorrektur (Korrektur der Verzeichnung), allerdings funktioniert die automatische Objektiverkennung bei meiner Sony nicht zuverlässig. Das stecken wir locker in die kleinen Mankos, denn selbst meine alten Objektive finden sich in der Liste.

Die Dokumentation von Darktable ist umfangreich, allerdings auf Englisch. Aber im Internet finden sich Tipps und Tutorials, so z.B. das Darktable Tutorial auf Multimedia4Linux. Die Benutzeroberfläche ist Deutsch. Mich stört die schwarze Benutzeroberfläche mit weißer Schrift, denn diese Kombination macht das Lesen und Suchen anstrengend (bei Lightroom ebenfalls).

Selbst auf meinem alten Notebook sind die Fotos einer großen SSD-Karte schnell erfaßt und mit Thumbnails ausgestattet. Jede kleine Bewegung der Schieberegler für die Bildkorrektur zeigt sich sofort im Vorschaubild.

Darktable ist trotz all seiner Vorzüge nicht weit verbreitet. Das lag lange Zeit an der fehlenden Unterstützung für Windows-Betriebssysteme. Seit Herbst 2017 gibt es Darktable für Windows.

Darktable Mankos

Nicht nur dass die Darktable Module und ihre Regler Grau auf Schwarz sowieso schwer lesbar sind – darüber hinaus braucht man eine Lupe vor dem Monitor. Schriften, Icons und Schieberegler kommen aus der Nanotechnologie, exakte Korrekturen belasten die Feinmotorik.

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Gut zu lesen? Wer sieht die Pipette auf Anhieb? Die Pipette ist 7x8 Pixel klein.

Die Maskentechnik für lokale Korrekturen ist super, jedenfalls, wenn man sich auf die Pinselmaske konzentriert. Klonen ist nicht gerade intuitiv und die Pfadmaske mit einer Magic Mouse auf dem Mac nur schwer nutzbar: Keine Unterstützung für den Rechtsklick per Control Klick. Anfragen an die Entwickler werden rüde zurückgewiesen: Man wolle nicht das ganze Interface neu schreiben.

Alternativen für Photoshop

Für aufwändige Retuschen und Montagen ist Darktable ebensowenig gedacht wie Adobe Lightroom. GIMP ist die klassische Alternative zu Photoshop, aber Gimp braucht viel Zeit für die Einarbeitung. Mir gefällt Acorn (29,99€ im App-Store) für den Mac als Werkzeug für Retuschen und Montagen, Aufbereiten von Bildern für das Web. Kleine Schmankerln wie Text an Pfad ausrichten, Ebenen-Klonwerkzeug, Bezierpfade, SVG-Export machen Acorn zu einer guten Erweiterung der Bildkorrekturen mit Darktable.

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