Informationen zu Bild-Informationen
Metadaten sind Informationen zu Daten, also zu Bildern, PDF- oder Word-Dokumenten und Präsentationen. Schlagwörter, Titel, Kurzbeschreibung, Personen, Ort und Event sind typische Metadaten für Bilder und Videos.
Sie werden unsichtbar in der Bilddatei oder sichtbar in einer XMP-Datei gespeichert und sind die wichtigste Stütze für die Ordnung und die Grundlage für die Suche nach bestimmten Dateien oder Gruppen von Dateien.
Was sind eigentlich Metadaten?
Die Informationen zum Foto (und auch zu Videos) können aus Copyright-Informationen, Kategorien, Stichwörtern, Ereignissen und Personen bestehen, aber auch die Vorschaubilder und die EXIF-Daten digitaler Fotos sind Metadaten. IPTC und XMP sind internationale Standards. IPTC (International Press Telecommunications Council) stammt noch aus den frühen 90iger Jahren. XMP (Extensible Metadata Platform) ist 2003 hinzugenommen worden und erweitert IPTC mit neuen Elementen und Verfahren.
Nicht nur Fotos, sondern auch Textdokumente, Musik- und Videodateien und HTML-Seiten nehmen Meta-Informationen auf. Sie dienen dazu, Datenbestände nach bestimmten Kriterien katalogisieren und durchsuchbar zu machen.
IPTC und XMP
Zwar ist IPTC (International Press Telecommunications Council) für Bildjournalisten gedacht, die Copyright-Informationen in der Bilddatei eintragen – es wäre aber viel zu schade, diese zusätzliche Informationsquelle den Pressefotografen zu überlassen. IPTC-Felder können mit den meisten Bilddatenbankprogrammen oder in Photoshop ausgefüllt werden (im Menü »Datei« unter »Informationen«).
Professionelle Bilddatenbanken lesen IPTC-Felder und / oder den XMP-Sidecar und nutzen die Einträge automatisch. Noch flexibler als IPTC ist Adobe XMP (Extensible Metadata Platform) und wird zudem von allen empfohlenen Bilddatenbanken genauso wie von Shareware-Programmen und Open Source-Projekten unterstützt.
Adobe Lightroom und Darktable schreiben Korrekturschritte in den XMP-Sidecar. Beim Sidecar-Verfahren muss die Original-Bilddatei nicht angefasst und geändert werden. Auch Bildbearbeitungsprogramme und Dateibrowser können diese Metadaten lesen und die Betriebssysteme indexieren den Sidecar.
Ohne Fleiß kein Archiv: Kategorisieren, Verschlagworten und Kommentieren
Das Potential eines digitalen Archivs steckt in der Kategorisierung, in Stichwörtern, Kommentaren und Personen und Events, die dem Bild zugeordnet werden. Die bei der automatischen Bilderfassung produzierten Vorschaubilder reichen als visuelle Hilfestellung höchstens für 1000 oder 2000 Fotos und Videos. Natürlich kann es nicht sein, dass jedes Bild individuell behandelt werden muss.
Jede Bilddatenbank-Software liest die EXIF-Daten der digitalen Fotos – mit dem Aufnahmedatum steht sofort ein wichtiges Suchkriterium zur Verfügung. Auch die Daten zur Geolocation werden von modernen Kameras häufig mitgeliefert und erzeugen die Ortsdaten des Fotos.
Bildformate wie TIF, PSD und JPEG können IPTC und XMP auch unsichtbar einbetten, Videodateien und die Dateien der RAW-Fotos hingegen nicht. Die meisten Bildarchive oder Bilddatenbank-Programme behalten die eingegebenen Metadaten für sich und speichern sie in ihrer Datenbank.
Wenn Programme nicht mehr fortgeführt werden
Was passiert, wenn es das wunderbare Programm für das Bildarchiv in drei Jahren nicht mehr gibt oder der Umstieg auf eine andere Software von einem anderen Hersteller geplant ist? Ist dann die harte Arbeit vergessen und verloren? Ich habe im Laufe von 20 Jahren drei Programme viele Jahre benutzt, die irgendwann nicht mehr zur Verfügung standen. Bei den beiden letzten, Apperture und Media Pro wurden die Metadaten vom jeweiligen Nachfolger übernommen.
Schlagwörter, Bildautor, Anlass oder Events und Kommentare werden in die IPTC- oder XMP-Felder des Bildes geschrieben. IPTC und XMP sind internationale Standards – so kann die neue Anwendung die Daten aus der alten Bilddatenbank-Anwendung übernehmen.
In die Mediendatei oder in eine XMP-Datei?
Metadaten können entweder in die Mediendatei eingebettet werden (unsichtbar für den Betrachter) oder liegen in einer eigenen Datei im selben Verzeichnis neben die Mediendatei.
Die XMP-Datei neben der eigentlichen Mediendatei hat ihre Vorteile: Die Mediendatei bleibt unangetastet, zudem haben viele Medienformate keine IPTC- oder XMP-Felder. Nachteile hat der XMP-Sitecar aber auch: Was passiert, wenn die XMP-Dateien – aus welchen Gründen auch immer – verloren gehen?
Und was passiert mit den Korrekturschritten, die in XMP gespeichert sind? Der Nachfolger übernimmt i.d.R. die Metadaten aus den vorhandenen XMP-Feldern, nicht aber die Korrekturen.
Metadaten aus Fotos löschen
Bei der Weitergabe von Fotos dürfen die Metadaten nicht außer Acht gelassen werden: Copyright-Informationen und Name des Bildautors gehören ins Bild, aber bei sensiblen Informationen muss jeder Fotograf entscheiden, wie Fotos ins Internet geladen werden: Sollen Kameradaten, Geodaten und Personen tatsächlich im Bild belassen werden?
Windows zeigt die Metadaten einer Datei bei einem Rechtsklick auf die Bilddatei (und dann Eigenschaften / Details) und kann Metadaten gezielt löschen, etwa die Copyright-Daten im Bild lassen, aber Kommentare, Bewertung und Personen löschen.
Mit Apple unter Mac OS ist der Anlauf erst einmal länger: Da braucht man ein geeignetes Programm. Das ExifTool von Phil Harvey ist der Altmeister der Metadaten, immer aktuell und gepflegt. Das Programm liest und schreibt EXIF, GFS, IPTC und XMP.
Je nach den Sicherheitseinstellungen des Macs kann die Installation nicht durchgeführt werden, weil das Tool nicht von einem verifizierten Entwickler stammt. Rechte Maustaste und Öffnen mit Installationsprogramm erlaubt dann die Installation dennoch auf eigene Verantwortung.
Damit sind aber noch nicht alle Klippen umschifft: ExifTool ist ein Kommandozeilenprogramm und wird durch das Dienstprogramm Terminal gesteuert. Aber zusammen mit dem Automator (gehört zum OS X-Betriebssystem, unter Programme) wird das Programm zu einem eleganten anpassbaren Allround-Programm für viele Arbeiten rund um Fotos.
ExifTools ist plattformunabhängig und automatisiert typische Arbeitsabläufe rund um das Foto auch unter Windows.
Zuguterletzt steuern Bildbearbeitungsprogramme von Photoshop über Lightroom bis zum Open Source-Programm Darktable in ihren Exportfunktionen den Export der Metadaten.
Externe Quellen
- ExifTool by Phil Harvey Read, Write and Edit Meta Information!
- Exif Tag Remover Metadaten aus ganzen Gruppen von Dateien löschen (Shareware).
- XMP wurde von Adobe entwickelt: XMP Specification. Adobe Photoshop war das erste Programm, dass Metadaten in Fotos aufnahm und lesen konnte.
- Heute ist XMP ein internationaler Standard (ISO 16684-1:2012) Graphic technology -- Extensible metadata platform (XMP) specification -- Part 1: Data model, serialization and core properties