HDR aus RAW-Belichtungsreihen
Für HDR-Fotos braucht Darktable die RAW-Version einer Belichtungsreihe, z.B. Aufnahmen mit einer Belichtungskorrektur von -3EV bis +3EV. An den meisten Kameras lassen sich solche Belichtungsreihen im Voraus programmieren.
In der Leuchttisch-Ansicht die Fotos der Belichtungsreihe markieren (mit der Shift-Taste das erste und das letzte Bild anklicken) und auf der rechten Seite von Darktable unter ausgewählte Bilder die Option HDR erzeugen aktivieren.
Erstes Ergebnis: Dunkel
Je nach der Anzahl der Bilder, Größe der RAW-Dateien und Rechenstärke des Rechners dauert der Vorgang nur wenige Sekunden oder bringt den Ventilator zum Durchstarten.
Die HDR-Datei wird als DNG-Datei eingesetzt und ist keinesfalls taghell und quietschbunt, sondern zunächst abgrundtief dunkel.
Eine Belichtungskorrektur in Darktable würde zwar viele Details aus den Schatten und den Lichtern bringen, aber für 32-Bit-HDR hat Darktable zwei spezielle Module als Option in der Dunkelkammer-Ansicht: Tonemapping und globales Tonemapping.
Kontrast-Kompression: Der Kontrastumfang des HDR ist in einem Layer komprimiert. Räumliche Ausdehnung: Die Details des HDRs bleibt in einem eigenen Layer erhalten.
Wird das Modul mit dem Icon links eingeschaltet, bekommt man eine Ahnung, wie groß der Belichtungsspielraum ist und kann mit der Kontrast-Kompression eine realistischere Darstellung einregeln.
Die Ergebnisse sind allerdings ohne weitere Bearbeitung meist eher mäßig.
Globales Tonemapping
Globales Tonemapping ist ein jüngeres Modul und hat drei Variationen: Reinhard, Filmisch und Drago.
- Reinhard
- Damit kann ich gar nichts anfangen, das Bild wird weichgezeichnet.
- Filmic
- Hellt das HDR leicht auf, aber entsättigt stark.
- Drago
- hat drei Regler (Bias, Ziel und Detail), zumeist die beste Wahl und darum auch die Voreinstellung.
Auf ein automatisch und direkt überzeugendes Ergebnis kann mach auch bei Drago nicht hoffen. HDR lebt immer von individuellen Einstellungen nach allen Regeln der Kunst.
Alternative zum Tonemapping
HDR ist immer experimentell. Alternativ zu den Tonemapping-Verfahren wirken auch die Einstellungen unter filmisch aus der Helligkeitsgruppe gut bei HDR-Aufnahmen.
Der Weg zun hochgesättigtem HDR-Charakter
Realistisch oder voll bunt? Das muss jeder Fotograft nach seinem eigenen Geschmack entscheiden. Für den typischen HDR-Charakter sind weitere Korrekturen an der Tagesordnung.