Bewegung im Fokus
Sport, spielende Kinder und herumtollende Hunde oder wilde Tiere in Bewegung fotografieren: Das ist die Hohe Schule der Fotografie und bringt alle Einstellungen der Kamera zum Einsatz. Wir haben die sieben wichtigsten Einstellungen in eine Infografik gepackt.
Die Technik muss sitzen, dann warten weitere Herausforderungen auf den Sportfotografen: Den richtigen Platz und die beste Perspektive herausfinden, die beste Belichtungszeit herausfinden, die den ISO-Wert nicht in schwindelnde Höhen treibt, aber Fotos ohne Bewegungsunschärfe liefert.
Sport fotografieren: Einsteigen vor der Haustüre
Bei der Fußball-Kreisliga und den Spielen der Jugendmanschschaften kommen wir bis an den Rand des Spielfelds und können Fußball auf Augenhöhe mit den Spielern fotografieren. Das ist keinesfalls einfacher als der Schnappschuss von der hohen Tribüne aus.
Zeitvorwahl: Belichtungszeit wählen
Die Belichtungszeit ist das A & O der Sportfotografie: Wenn die Belichtungszeit zu lang ist, entsteht Bewegungsunschärfe. Am Programmrad der Kamera TV oder S einstellen und eine kurze Belichtungszeit wählen.
Die Tabelle liefert nur Daumenwerte, denn die Bewegungsart allein ist nicht ausschlaggebend, sondern auch, wie groß Sportler, Kinder und Tiere ins Bild gesetzt werden.
1/1000 sek | Autorennen |
1/250 bis 1/500 sek | Radrennen, Läufer, Fußball, Kinder |
1/250 sek | Stramme Wanderer |
1/125 sek | Fußgänger |
ISO-Einstellung für Sport
Die ISO-Automatik ist kaum zu umgehen, denn für Sport müssen kurze Belichtungszeiten erreicht werden. Gut, wenn die ISO-Einstellung der Kamera programmierbar ist:
Serienbilder
Erst Serienbilder geben die Sicherheit, dass in einer von 10 oder 20 Serienaufnahmen alles gelingt: keine Bewegungsunschärfe, das Motiv sitzt perfekt im Schärfenbereich.
Speicherformat JPG
Auch für die engagierten Anhänger des RAW-Formats gilt: Im RAW-Format erreicht die Kamera die hohe Bilderfolge im Serienbild-Modus nicht.
Kontinuierlicher Autofokus
Per Voreinstellung speichert die Kamera beim ersten Druckpunkt des Auslösers den Autofokus. Bei schnellen Bewegungen ist der Weg vom ersten Druckpunkt bis zum Auslösen so lang, dass das Motiv schon wieder aus der Zone der perfekten Schärfe heraus ist – die Auslöseverzögerung macht hin solchen Fällen selbst den Profikameras zu schaffen.
Der kontinuierliche Autofokus oder Autofokus Servo, wie es an Canon-Kameras heißt, fokussiert ununterbrochen, auch wenn der Auslöser schon bis zum ersten Druckpunkt gedrückt ist.
Alle Fokusfelder in Gang setzen
Für die Landschaftsfotografie und für Porträts ist das Autofokusfeld in der Mitte der Felder ein Klassiker, der für sicheres Scharfstellen sorgt. Beim Sportfotos und spielenden Kindern würde ein einzelnes Autofokusfeld immer wieder den Hintergrund ins Visier nehmen.
Wenn es spannend wird: Auslösen
Den Finger nicht vom Auslöser nehmen, sondern hartnäckig halten … auch wenn das Rattern des Verschluss scheinbar stoppt: Die Kamera muss nach einer bestimmten Zahl von Fotos anfangen, die Aufnahmen zu speichern. Der internet Speicher der Kamera ist schnell, die Speicherkarte kann dieses Tempo nicht liefern, also nimmt die Kamera zwar weiterhin Bilder auf, aber muss jetzt jedes Bild speichern.
Hier stehen wir vor einer bangen Frage: Wenn ich den Finger vom Auslöser nehmen, kann die Kamera kurz darauf die nächste Serie erfassen. Es könnte aber auch sein, dass gerade jetzt eine besonders gute Szene vor der Kamera entstehen. Da hilft keine Technik der Kamera, sondern nur die eigene Erfahrung mit dem Sport und den Akteuren.
Wir üben im Fotokurs die Einstellungen der Kamera für Sport, spielende Kinder und Fußball anhand von Gruppenfotos in Bewegung.